Den natürlichen Lebensraum von Fischen entdecken

Fische haben ihren natürlichen Lebensraum in den verschiedensten Gewässern der Erde. Dies können sowohl Salz-, als auch Süßwasser sein, da Fische eine hohe Resistenz aufweisen und wahre Meister darin sind, sich an eine bestimmte Umgebung anzupassen. Dennoch leben in jeder Art von Gewässer unterschiedliche Fischarten, die sich gewissermaßen auf einen Lebensraum spezialisiert haben.

Die unterschiedlichen Fischarten im Salz- und Süßwassergewässer

Einige Fische fühlen sich in den oftmals begrenzten Süßwassergewässern am wohlsten. In Flüssen und Bächen hingegen haben sie nicht selten mit erheblichen Widrigkeiten zu kämpfen – die Verschmutzung der Gewässer durch Abfälle und schädliche Stoffe stellt dabei das größte Problem dar. Auch die natürlichen Ströme verlangen den Fischen einiges an Kraft und Schnelligkeit ab. Während Forellen, Äsche und Hasel beispielsweise hervorragend mit schnellen Strömungen zurechtkommen, fühlen sich Hechte, Karpfen oder Barsche eher in Gewässern mit geringer Strömungsgeschwindigkeit wohl. In Seen gelten andere Bedingungen: Da diese im Winter oft gefrieren, ziehen sich die dortigen Fische in eine Winterstarre zurück, um die kalte Jahreszeit unter Wasser zu überdauern.

Das Salzwasser zählt hingegen zu den „ursprünglichen“ Lebensräumen der Meeresbewohner. Viele Fische tummeln sich hier in teilweise bis zu 8000 Meter Tiefe – mutmaßlich auch Arten, die bis heute von Forschern noch nicht entdeckt worden. Tropische Korallenriffe sind ein besonders schöner Lebensraum für viele verschiedene Fischarten. Die tropischen Gewässer sind mit ihren tausenden Fisch- und Korallenarten daher auch sehr beliebte Tauchgebiete. So können Interessierte beispielsweise echte Exoten auf der Südseeinsel Palau beim Tauchen bestaunen.

Kurios: Fische fühlen sich in der Nähe von Bohrinseln wohl

Obwohl die Ölplattformen eher als ein Symbol für Umweltverschmutzungen gelten, fühlen sich viele Fische in dieser Umgebung besonders wohl. Forscher fanden heraus, dass die sekundäre Fischproduktion an bestimmten Riffen teilweise 27 Mal so hoch ist, wie an den vergleichbaren regionalen Felsriffen. Die Forscher mutmaßen, dass sich der Bau der Anlagen und die definierten Strukturen positiv auf den Lebensraum und die Oberfläche der Gewässer auswirken. Die Querstreben könnten gleichzeitig vielen kleinen Tieren Schutz vor möglichen Fressfeinden bieten. So verwundert es nicht, dass Forscher bereits planen, einige der über 7500 Plattformen der Erde als eine Art Riffersatz zu nutzen.

Fischzucht – Den natürlichen Lebensraum der Fische nachahmen

Es ist nicht leicht, den natürlichen Lebensraum der Fische in einem Aquarium nachzubilden. Die Fische müssen ausreichend Platz haben, sich verstecken können und von den passenden Pflanzen umgeben sein. Auch die einzelnen Fischarten spielen eine Rolle, denn nicht jeder Fisch verträgt sich mit einer ähnlichen Art. Die Zucht von Fischen ist generell ein schwieriges Unterfangen, denn hierbei müssen die natürlichen Fortpflanzungsbedingungen gewährleistet sein, welche die Fische auch in der freien Wildbahn haben. Zuchtaquarien und dünn besiedelte Aquarien sind mögliche Lösungen, damit sich die gewünschte Population erreichen lässt. Diese kann nur erreicht werden, wenn sich die Fische in ihrer Umgebung wohlfühlen und das ihnen typische Verhalten zum Vorschein bringen.

Es ist wichtig, die Fische passend zu vergesellschaften und abweichende Verhaltensweisen ernst zu nehmen. Verhalten sich die Fische beispielsweise zu ruhig oder gar aggressiv, kann dies ein Indiz dafür sein, dass der natürliche Lebensraum in dem Aquarium nicht passend abgebildet wird – oder aber, dass die Fische unter Einsamkeit leiden. Entsprechende Reaktionen auf dieses Verhalten sind erforderlich, damit sich die Fische so schnell wie möglich in ihrem Lebensraum heimisch fühlen.

Grundsätzlich fühlen sich Fische vor allem dann in Gewässern wohl, wenn sie ausreichend Luft zum Atmen haben, sich gut verstecken können und genügend Nahrung erhalten. Ein Aquarium ist durchaus eine sehr verantwortungsvolle Aufgabe für die künftigen oder derzeitigen Besitzer – und kann nur mit dem entsprechenden Hintergrundwissen über die Fischarten und ihre (natürlichen) Lebensräume bewältigt werden.